BildungsNetzwerk St. Wendeler Land

Über uns

Durch die gesellschaftliche Entwicklung und die Umgestaltungen im Bildungssystem hat die Art des Lernens aber auch des Lehrens grundlegende Änderungen erfahren. Insbesondere die Arbeitszeit beider Elternteile und die neuen Schulformen der Gemeinschaftsschulen lässt die „Lernorte“ Schulen immer mehr zu „Lebensorten“ werden, an denen die Kinder den Hauptteil ihrer Zeit verbringen. Der Anteil theoretischen Lernens oder aber gesamt des virtuellen, „unwirklichen“ Lebens steigt stetig an. Soziale Bindungen im Dorf oder aber alltägliches Lernen in der Freizeit nehmen immer mehr ab.

Dem versucht das BildungsNetzwerk mit seinen kommunalen Bildungslandschaften entgegenzuwirken. Mit dem Aufbau dieses Netzwerkes gelingt es, eine gewisse Zufälligkeit der Akteure, die in den Bildungseinrichtungen für die unterschiedlichen Themen zur Verfügung stehen, durch intelligente und professionelle Strukturen zu ersetzen. Waren es bislang überwiegend persönliche Kontakte oder Verwandte von Kindern in den Bildungseinrichtungen, die sich bereit erklären für natur- und umweltpädagogische Angebote zur Verfügung zu stehen, soll durch das „BildungsNetzwerk“ ein gewisser Standard in den Erläuterungen erreicht werden und die Gewissheit des richtigen Umgangs mit Kindern sichergestellt sein. Auf der anderen Seite muss auch in den Bildungseinrichtungen klar werden, dass die handlungs- und kompetenzorientierten Einheiten des Unterrichts ein wesentlicher Baustein der Bildung sind und in den „normalen“ Unterrichtsablauf eingebunden werden müssen.

Es werden hierzu Kommunale Bildungslandschaften geschaffen mit dem Schwerpunkt des Kompetenzlernens unter Berücksichtigung der Forderung der modernen Bildungspolitik, den Sozialraum, das Lebensumfeld der Kinder stärker in die praktische Bildungsarbeit einzubeziehen. Kinder im Alter zwischen drei und zwölf Jahren sollen einen intensiven emotionalen Bezug zu ihrem realen Lebensumfeld innerhalb ihrer Gemeinde unter Einbindung „außerschulischer Lernorte“ erhalten. Dieser emotionale Bezug ist eine wichtige Voraussetzung für eine Verwurzelung bzw. Verankerung der zukünftigen Generation in ihrer Heimat, der insbesondere im Zeitalter der Globalisierung eine immer größere Bedeutung zukommt.

  • Die Lernorte dienen als Ergänzung der Bildungsinhalte im Bildungsprogramm für Kindergärten und den Lehrplänen der Schulen
  • Die Lernorte sind Teil der „Erziehung“ (Lernen mit mehreren Sinnen erhöht die Aufnahmefähigkeit und verstärkt die Gedächtnisleistung), und ermöglichen es, andere Fähigkeiten zu entwickeln und zu verbessern: Sozial-, Gestaltungskompetenz
  • Lernorte fördern die praktischen Fähigkeiten durch handlungsorientierte Lerneinheiten
  • Lernorte vermitteln Grundkenntnisse an „Originalschauplätzen“ und helfen dadurch, Emotionen aufzubauen 

Dabei sollen die Lernorte

  • in den Unterricht integriert werden und nicht nur als Kulisse für Wandertage oder Projekttage dienen
  • als Ergänzung der Bildungsinhalte im Bildungsprogramm für Kindergärten und den Lehrplänen der Schulen genutzt werden
  • zur Erarbeitung von Unterrichtsmaterialien dienen zum Erwerb von Methodenkompetenz und zur „Gewährleistung von Primärerfahrungen und direktem Kontakt zu Tieren und Pflanzen“ sowie zum „mehrperspektivischen Untersuchen“
  • Teil der „Erziehung“ werden, nicht nur zur besseren Wissensvermittlung (Lernen mit mehreren Sinnen erhöht die Aufnahmefähigkeit und verstärkt die Gedächtnisleistung), sondern auch als Möglichkeiten andere Fähigkeiten zu entwickeln und zu verbessern: Sozialkompetenz  -  Selbstkompetenz  -  Gestaltungskompetenz
  • das Lernen durch moderne Bildungsmethoden mit außerschulischen Partnern verbessern bzw. ermöglichen durch die Einbindung der lokalen Akteure in den jeweiligen Gemeinden.
  • professionelle Strukturen und Qualitätsstandards verbessern durch die natur- und umweltpädagogischen Angebote entsprechend der handlungs- und kompetenzorientierten Einheiten des Unterrichts laut Lehrplaneinheiten.
  • durch handlungsorientierte Lerneinheiten auch den Wissenstransfer erleichtern (Logische Lösungsansätze können auf ähnliche, vergleichbare Probleme besser übertragen werden)
  • auf die reale Lebenswelt nach der Schule vorbereiten (Non scolae, sed vitae discimus  –  für das Leben lernen) durch die Einbindung in die tatsächlichen Lebens- und Wirtschaftsbedingungen „echter“ Betriebe
  • die Kinder für bestehende Probleme sensibilisieren

…und besonders wichtig:

  • die „Lernorte“ haben sich freiwillig zur Verfügung gestellt,
  • haben ein Eigeninteresse, den Kindern etwas beizubringen
  • nutzen auch angebotene Qualifizierungen
  • beschreiben und erklären die jeweilige Heimatgemeinde bzw. den Heimatlandkreis

unter Einbindung der Transportmöglichkeiten von der einzelnen Bildungseinrichtung  zu kreisweit bedeutsamen Lernorten (Zusammenarbeit ÖPNV Kreisverkehrs- und Infrastrukturbetrieb des Landkreises St. Wendel)

Die bestehenden Bildungs-Angebote außerschulischer Akteure in den Gemeinden wurden verbessert und ergänzt. Es wurden erste Schulungen zur pädagogisch-didaktischen Kompetenzsteigerung der außerschulischen Lernorte und auch Lehrerfortbildungen zur Entwicklung von Unterrichtsmodulen zur Einbindung der außerschulischen Lernorte in den Unterricht durchgeführt. Hierbei war eine intensive Zusammenarbeit mit dem Landesinstitut für Pädagogik und Medien (LPM) extrem hilfreich und unterstützend.

In Zusammenarbeit mit interessierten und engagierten Lehrern und dem Zentrum Bildung für nachhaltige Entwicklung des Landesinstituts für Pädagogik und Medien - LPM Zentrum BNE -  werden zu den einzelnen Themenfeldern auch Unterrichtsmaterialien entsprechend der Inhalte und Kompetenzerwartungen in den jeweiligen Lehrplänen entwickelt. Die Akteure der außerschulischen Lernorte sind dabei als sachkundige Fachleute der Praxis mit eingebunden.